christian megert

ZERO ist und war international! Aus Düsseldorf zog ZERO, trat seinen internationalen Siegeszug objektivierter Kunst an – nach Düsseldorf zog ZERO, kamen Künstler, die gleiches dachten, gleiches wollten, gleiche Vorstellungen teilweise bereits hatten, Verwandtes schufen.

Aus der Schweiz, aus Bern, kam Christian Megert. Ab 1961 arbeitete er mit internationalen ZERO-Künstlern zusammen. 1973 zog er nach Düsseldorf, 1976 bekam er eine Professur an der dortigen Kunstakademie. Christian Megert wurde so als internationaler ZERO-Künstler aus der Schweiz auch Teil der die lokale Düsseldorfer Kunstszene beherrschenden ZERO-Bewegung mit weltumspannenden Anspruch.

Die Nicht-Endlichkeit von Raum anschaulich werden zu lassen, die eigentlich nur theoretische Vorstellung von Unendlichkeit durch ein weltliches Objekt den Betrachter erfahren zu lassen, dieses Kunstwollen zieht sich wie ein Roter Faden durch Christian Megerts Schaffen. Spiegelräume finden sich in seinem Oeuvre, Spiegelwände und Spiegelobjekte. Aus konkav-konvexen Scheiben konstruiert, bisweilen gegeneinander montiert und als Objektkästen zumeist aus Spiegelkompartimenten - geschnittenen Spiegelscherben – facettiert gebaut, eröffnen sie dem Betrachter ungeahnte Sichten, neue Räume. Farben treten hinzu, die von hinten nach vorne drängen, Tiefen werden relativiert.

Nicht beherrschbare Welten tun sich auf, schaut man in die Objektkästen von Christian Megert. Das Spiegelbild des eigenen Gesichtes wird zersplittert. Neben dem Spiegelbild des linken Auges tritt die Spiegelung des Raumes hinter dem Gesicht sowie die Farbe hinter dem Spiegel, der sich dann die Spiegelung des rechten Auges anschließt. Raumteile stehen kopf, Gesichtsfragmente lehnen sich an Möbelrisse … Farbflächen dringen in die Spiegelungen, konturieren und kontrastieren sie. Jedwede auch nur halbwegs sichere Verortung wird unmöglich. Die Objekte Christian Megerts eröffnen ungeahnte, unbekannte, neue Räume.